Aufnehmen im eigenen Homestudio
- Michael Imm

- 7. Jan. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Jan. 2024
Musiker, die ein professionelles Tontudio aufsuchen, wollen schnell und unkompliziert zu hervorragenden Aufnahmen kommen und sich voll und ganz auf die Musik konzentrieren. Leider steht nicht jedem Musiker diese Möglichkeit zur Verfügung und als Alternative bleibt oft nur das Homestudio. Das Model des Homestudios ist in den letzten 20 Jahren immer populärer geworden und in diesem Artikel erfährst Du mehr über die Vorteile und das einrichten eines Homstudios.

Einleitung: Homestudios - für wen sind sie geeignet?
Bevor ein Musiker Geld in Aufnahmetechnik, Software und Raumakustik investiert, sollte er sich folgendes bewusst machen: Egal wie teuer die Aufnahmetechnik ist, die Perfomance als Künstler UND Tontechniker machen mehr als 80% des Endergebnisses aus. Wer ein außergewöhnliches Ergebnis erreichen will, muss demzufolge sowohl ein überdurchschnittlich guter Künstler, als auch ein überdurchschnittlich guter Tontechniker werden.
Homestudios eigenen sich deshalb eher für fortgeschrittene Künstler, die bereits ihr Talent weiterentwickelt und/oder Erfahrung mit digitaler Musikproduktion und den benötigten Werkzeugen haben.
Anfänger die sich für Homerecording entscheiden, brauchen viel Geduld, Wissensdurst und sollten sich darauf einstellen, dass die Ergebnisse erst nach ein bis zwei Jahren kontinuierlicher Arbeit, anfangen einigermaßen professionell zu klingen.
Daher kann ich Anfängern nur empfehlen, das gesparte Geld lieber in eine professionelle Aufnahmesession zu investieren, sich so erst mit den Prozessen im Studio vertraut zu machen und ihre Fähigkeiten als Künstler zu verbessern, vor allem dann, wenn eine Karriere als Musiker das Endziel ist.
Vorteile eines eigenen Homestudios
Wenn Du bereits Erfahrungen in der digitalen Musikproduktion hast, oder Dir als fortgeschrittener Künstler ein eigenes Studio für Aufnahmen und Songproduktion einrichtest, dann bietet Dir diese Art der Arbeitsumgebung einige Vorteile.
Wenn Du experimentierfreudig bist, kannst Du viel Zeit in einem Homestudio darauf verwenden Ideen auszuprobieren, Dir neue Techniken und Fähigkeiten anzueignen und an Projekten zu feilen, ohne das dies mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden wäre. Natürlich muss Anfangs Equipment beschafft werden, doch ist dieses einmal bezahlt und lässt Du dich nicht von cleverem Marketing ködern, ständig neue Geräte und Software zu erwerben, sind die Fixkosten deutlich geringer als in einem professionellen Tonstudio.
Gerade als Produzent kommst Du mit einem Homstudio auf Deine Kosten, denn so kannst Du Songs wirklich bis in die Details ausarbeiten und dann im professionellen Aufnahmestudio, ohne unangenehme Überraschungen, in höchster Qualität auf Band bringen.
Auch eher schüchterne oder perfektionistische Persönlichkeiten, haben in einem Homestudio eher den Drang, verrückte Dinge auszuprobieren und ihre Identität und ihre Stärken als Künstler so zu entwickeln. Diese Isolation birgt natürlich auch die Gefahr, die Objektivität bezüglich der eigenen Fähigkeiten zu verlieren und in ein extremes Selbstbild abzudriften, in dem der Künstler sich als besser als alle anderen betrachtet, obwohl er viel negative Kritik erhält oder, sich trotz positiver Reaktionen, als untalentiert betrachtet und in ständiger Versagensangst lebt.
Einrichtung eines Homestudios

Fortgeschrittene Musiker, die sich für ein eigenes Homestudio entscheiden, haben heutzutage gute Vorraussetzungen, um professionelle Aufnahmen zu machen, denn Studiotechnik von grundsolider Qualität ist günstiger als je zuvor in der Geschichte der Musikindustrie. Auch die minimale technische Ausstattung für Gesangs- und Soloinstrument Aufnahmen ist Überschaubar und kann bei Bedarf, mit der Zeit erweitert und verbessert werden.
Folgende Technik wird benötigt:
Mikrofon+Zubehör (Ständer, Kabel, Popschutz)
Ein geschlossener Kopfhörer (mit ausreichend langem Kabel)
Ein Audiointerface
Zuverlässige Studiomonitore
Ein Computer oder Laptop (mit ausreichend Leistung)
Eine Digital Audio Workstation (DAW)
Ein Raum ohne viel Hall oder Flatterechos und einem angenehmen Klangbild
Neben der Technik, braucht es aber auch einiges an Know-How, um diese auch richtig zu bedienen und sich selbst nicht im Weg zu stehen. Glücklicherweise ist das Internet voll von Informationen, die dabei helfen können sich dieses Wissen anzueignen.
Folgendes technisches Wissen ist unverzichtbar:
Wie eine DAW funktioniert und wie sie bedient wird, ohne dass sie der Kreativität im Weg steht
Das richtige Mikrofon für die Aufnahme auswählen
Ein Mikrofon richtig aufbauen, positionieren und anschließen
Den Mikrofonverstärker richtig eingepegeln, damit er optimal arbeitet
Das erstellen von Kopfhörermixen, die nicht irritieren oder ablenken
Zusammenfassung
Ein Homestudio hat durchaus Vorzüge und ist vor allem für fortgeschrittene Musiker und erfahrene Produzenten von Interesse. Auch motivierte Anfänger können hier gute Ergebnisse erreichen, wenn sie bereit sind die Zeit und Mühe zu investieren die nötig ist, um sich das nötige Grundlagenwissen anzueignen - parallel zu ihrer Entwicklung als Künstler.
Wer sich als Anfänger jedoch auf eine professionelle Karriere als Musiker konzentrieren und schnell professionelle Ergebnisse erzielen will, dem muss ich von einem Homestudio abraten. Auch wenn die Technik günstiger ist als je zuvor, muss insgesamt mit einem investment von 1500-2000€ gerechnet werden. Das Investemnt dieser Summe in eine professionelle Aufnahmesession, bietet für Anfänger einen bedeutend größeren Mehrwert.

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